Hoffnung für die Aktienkultur
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Für die deutsche Aktienkultur besteht noch Hoffnung. Zwar ist die Zahl der Bundesbürger, die in Dividendentitel investieren, laut dem Deutschen Aktieninstitut 2021 leicht gesunken – allerdings war sie im Vorjahr auch so hoch ausgefallen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Grund zum Optimismus, dass sich die Aktienanlage in der Bundesrepublik stärker etabliert, bietet indes die Entwicklung bei den jungen Investoren. Denn der Zustrom in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen war 2021 so stark wie in keiner anderen Altersklasse. Der Siegeszug der Neobroker, die einen gebührenfreien Zugang zu Aktien und ETFs ermöglichen, dürfte dazu entscheidend beigetragen haben. Doch im Einbinden spielerischer Elemente in die Geldanlage besteht auch eine der großen Gefahren für die deutsche Aktienkultur. Denn die Folge dieser „Gamification“ könnte eine Milchmädchenhausse bei zunehmend riskanteren Assets sein, die in einem schmerzhaften Crash endet. Der Zusammenbruch des Neuen Markts, nach dem die deutschen Aktionärszahlen jahrelang beständig zurückgingen, bleibt ein warnendes Beispiel.