WertberichtigtKonjunktur

Holperstrecke statt sanfter Bahnfahrt

Der weitere Konjunkturverlauf gleicht wohl eher der holprigen Fahrt auf einer Schotterpiste als einer rasanten und geräuscharmen Fahrt in der Magnetschwebebahn. Der Exporterfolg im April darf darüber nicht hinwegtäuschen.

Holperstrecke statt sanfter Bahnfahrt

Konjunktur

Holperstrecke statt sanfter Bahnfahrt

ba Frankfurt

Das kräftige Exportplus der deutschen Wirtschaft sollte nicht dazu verleiten, vorschnell ins Lager der Konjunkturoptimisten zu wechseln. Denn nach wie vor gilt, dass die Lage nicht genau abgebildet wird, da die Zahlen des Statistikamts Destatis nominal, also nicht um die immer noch hohe Inflation bereinigt sind. Zudem ist mit dem Plus der Einbruch vom März bei Weitem nicht ausgeglichen. Übrig bleibt eine Seitwärtsbewegung. Der Blick auf die Handelspartner zeigt ebenfalls, dass Vorsicht angebracht ist. Der Schwung nach der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft war kurzlebig, das weitere Potenzial begrenzt. Die USA stehen wohl selbst vor einer Rezession. Und die Nachbarn der EU strotzen auch nicht eben vor konjunktureller Kraft. Die Südländer wachsen zwar – wenn die Tourismussaison zu Ende geht, wird aber auch dort wieder eine langsamere Gangart angesagt sein. Zudem schwächelt die Industrie, der Nachholboom der Dienstleister kann nicht ewig gegenhalten. Eine geräuscharme, aber rasante Fahrt wie in einer Magnetschwebebahn ist von der Konjunktur derzeit nicht zu erwarten.

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