Im Bann von BoJ, Fed und BoE
Notenbanken
Im Bann von BoJ,
Fed und BoE
Von Kai Johannsen
Es ist die Woche der Notenbanken. Denn in den nächsten Tagen kommen die Währungshüter Japans, der USA und von Großbritannien zu ihren turnusmäßigen Zinssitzungen zusammen. Alle drei großen Zentralbanken werden genau beobachtet werden. Den Anfang machen die Japaner, am Mittwoch werden sie – so die Erwartung des Marktes – ihre Pläne zur Rückführung der Anleihekäufe konkretisieren. Experten erwarten, dass es zu einer schrittweisen Rückführung der monatlichen Staatsanleihekäufe auf 3 Bill. Yen (ca. 20 Mrd. Dollar) von aktuell 6 Bill. Yen kommen wird. Prinzipiell sollten die geringeren Käufe die Renditen der japanischen Staatsbonds etwas nach oben befördern. Takeshi Yamaguchi, Ökonom bei Morgan Stanley MUFG Securities, erwartet im zehnjährigen Laufzeitenbereich aber nur einen leichten Anstieg um 10 bis 20 Basispunkte. Der zuletzt stärkere Yen wird es der Bank of Japan wohl ermöglichen, bei den Leitzinsen in Sachen Anhebung erst einmal abwarten zu können. Von ihren Tiefs hat sich Japans Währung ein gutes Stück weit abgesetzt.
Am Mittwochabend kommt dann auch der Fed-Beschluss. Auf unverändert sollte er lauten, so dass der US-Leitzins in der aktuellen Spanne von 5,25% bis 5,50% bleiben wird. Am Markt wird fast unisono damit gerechnet, dass es zu keinem Zinsschritt in dieser Woche kommen wird. Somit wäre eine Zinssenkung eine ziemliche Überraschung für die Märkte, und genau dafür ist die Fed ja nicht gerade bekannt. Also dürfte Fed-Chef Jerome Powell die Marktteilnehmer auf einen im September bevorstehenden Zinsschritt vorbereiten. Eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte ist für das September-Meeting der US-Notenbanker fest am Markt eingepreist.
Die 25 Basispunkte Leitzinssenkung dürften aber am Donnerstag im Vereinigten Königreich bei der Sitzung der Bank of England (BoE) schon auf der Tagesordnung stehen. Damit schwenken dann auch die Briten auf den Lockerungszyklus ein, den mancher Marktteilnehmer schon für Juni erwartet hatte. Aber als ausgemachte Sache gilt der Zinsschritt bei den Briten noch nicht.