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Im globalen Versicherungsmarkt verschieben sich die Gewichte

Während der Versicherungsmarkt in Deutschland vergleichsweise klein ist, nimmt er in den USA und vielen anderen Ländern eine viel stärkere Rolle ein. Das Wachstum des Sektors vollzieht sich künftig in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Im globalen Versicherungsmarkt verschieben sich die Gewichte

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Im Versicherungsmarkt verschieben sich die Gewichte

jsc/lee Frankfurt

Gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP) ist der deutsche Versicherungsmarkt eher klein: 2,1% beträgt das Gewicht der Sach- und Unfallsparte, 2,2% der Lebensversicherung, 1,2% der Krankenversicherung. In vielen anderen Ländern sind höhere Anteile am Bruttoinlandsprodukt üblich, wie der Versicherer Allianz für das vergangene Jahr nachgezählt hat: Die Sach- und Unfallversicherung etwa ist in Südkorea (5,3%) und in den USA (4,4%) besonders stark, Lebensversicherungen sind in Hongkong (16,0%), Großbritannien (7,7%), Taiwan (7,2%) sowie in Dänemark und Singapur (jeweils 7,0%) besonders verbreitet, während die private Krankenversicherung in den Niederlanden (5,8%), den USA (3,9%) und in Südafrika (3,2%) gefragt ist.

Die Gewichte verschieben sich. Rückblickend wuchs der weltgrößte Versicherungsmarkt in den USA besonders stark, aber auch in diversen Entwicklungs- und Schwellenländern wuchs das Segment, sei es in China und in Indien, in der Türkei und in Ägypten, in Argentinien und in Brasilien. Auch künftig dürfte das Wachstum nach Prognose der Allianz hoch sein. Gerade China und weitere Teile Asiens werden absolut an Gewicht zulegen, während Japan, Westeuropa und Nordamerika relativ betrachtet an Bedeutung verlieren werden.

Insgesamt wuchs die globale Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr um 7,5%, was den stärksten Zuwachs seit 2006 markiert. Damit hat sich das Segment seit dem Corona-Schock im Jahr 2020 solide entwickelt. Die Lebensversicherung, die nach der Zinswende an Attraktivität gewonnen hat, wuchs um 8,4%, die Sach- und Unfallsparte um 7,1%, das Krankensegment um 6,6%.

Werden alle Beiträge zusammengezählt, kamen umgerechnet 6,2 Bill. Euro zusammen, das entspricht durchschnittlich annähernd 800 Euro für jeden Menschen auf der Welt. Als die Inflation im Jahr 2021 in vielen Ländern anzog, blieben Versicherungen günstig. Das hat sich mittlerweile verändert: Im September 2023 überholte der Preiszuwachs für Versicherungsschutz die allgemeinen Zuwächse. Wirtschaftliche Entwicklung und Versicherungsmärkte gehen Hand in Hand.

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