Wenn ein Unternehmen von Analysten zur Bilanzvorlage Applaus bekommt, muss es etwas Besonderes damit auf sich haben. Von einem einst hässlichen Entlein im Dram-Massenchipgeschäft hat sich Infineon zu einem schönen, hochprofitablen Anbieter von Leistungshalbleitern entwickelt, dem die Kunden die Produkte aus den Händen reißen. Deutschlands größter Chipkonzern erhält in seinem Wachstumskurs zusätzlichen Rückenwind vom Nachfrageboom nach dem Coronaschock. Der Preisschub bei knappem Angebot sorgt für Windfall Profits. Doch auch ohne die aktuelle Sonderkonjunktur steht die Ampel für das Dax-Mitglied auf Grün. Mit Blick auf die Schwerpunkte Elektromobilität und Digitalisierung ist Infineon strategisch goldrichtig aufgestellt. Läuft alles nach Plan, wird sich CEO Reinhard Ploss im Herbst mit einem Rekordergebnis verabschieden. Der 65-Jährige hat die Weichen gestellt für die derzeitige Schubkraft des Konzerns. Infineon befindet sich auf dem Weg zur Bestform. Um auf der Erfolgsspur zu bleiben, wird Ploss’ Nachfolger den eingeschlagenen Kurs halten (müssen).