WertberichtigtFinanzstabilitätsbericht

Klimaszenario der Bundesbank ist nicht "radikal"

Die Risiken der Welt lassen sich kaum konkret beziffern, sagt Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch. Umso erstaunlicher, dass die Notenbank etwaige Folgen des Klimawandels für die Finanzwirtschaft berechnet.

Klimaszenario der Bundesbank ist nicht "radikal"

Klimarisiken

Bundesbank denkt nicht "radikal"

jsc Frankfurt

"Radikale Unsicherheit", so sagt Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch, sei das Wesen der Welt. Mit "radikal" ist gemeint, dass sich Risiken kaum beziffern lassen. Die designierte Chefin der EZB-Bankenaufsicht zählt auf: Neue Geschäftsideen, geopolitische Lage, Umbruch einer Wirtschaft und bis vor kurzem die Zinswende – in allen Fällen ist eine Prognose schwer. Umso erstaunlicher ist es, dass die Notenbank selbst ein schwer fassbares Phänomen mit konkreten Zahlen taxiert: die Folgen eines Wandels der Wirtschaft, um die globale Erwärmung zu begrenzen. Im Finanzstabilitätsbericht beziffern die Ökonomen konkrete Wertverluste in den Vermögenspositionen von Banken, Fonds und Versicherern. Die Last wäre demnach verkraftbar. Prognostizieren lassen sich Effekte des Klimawandels allerdings kaum: So weiß niemand genau, wie sich Technologie verändert, wie die Wirtschaft reagiert und wie groß die Bereitschaft für Veränderungen tatsächlich ist, neben direkten Folgen der Erwärmung. Klimaszenarien für die Finanzwirtschaft haben lediglich beispielhaften Charakter.

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