Solide ist den Aktionären von Knorr-Bremse zu wenig
Knorr-Bremse
Solide ist
zu wenig
jh Frankfurt
Knorr-Bremse ist schon fast ein Synonym für Solidität und Resilienz. Die Geschäftszahlen vom jüngsten Quartal festigen diesen Ruf des Münchner Unternehmens: Der Auftragsbestand des Zulieferers ist in den beiden Divisionen Schienen- und Nutzfahrzeuge auf Rekordniveau, die Nachfrage beschreibt der Vorstand als robust, Umsatz und Profitabilität legten im Quartal und in den ersten neun Monaten zu. Eine operative Marge von mehr als 10% erreichen in der benachbarten Branche der Autozulieferer allenfalls ganz wenige. Eine Eskapade leistete sich Knorr-Bremse mit der vor zwei Jahren schon recht konkreten Idee, Hella zu übernehmen. Das gefiel den Aktionären überhaupt nicht. Marc Llistosella, seit Beginn dieses Jahres der Vorstandsvorsitzende, konzentriert sich auf die Margenentwicklung und den Cashflow. Das klingt vernünftig. Investoren belohnen das allerdings nicht: Im Oktober vor fünf Jahren wurden die Anteile zum Preis von 80 Euro ausgegeben. Nach dem Hoch von 116 Euro Anfang 2021 ging es auf weniger als die Hälfte abwärts. Auch die jüngsten Zahlen quittierten die Aktionäre mit einem Abschlag.