Kontroverse über Provisionsverbot findet kein Ende
Provisionsverbot
Kein Ende der Kontroverse
jsc Frankfurt
Niemand zahlt gerne Geld – auch private Sparerinnen und Sparer nicht. Eine explizit erhobene Gebühr für Beratung oder Depotführung ist im Massengeschäft der Banken, Sparkassen und Finanzvertriebe unüblich. Stattdessen werden die Kosten meistens indirekt erhoben, nämlich über die Produktkosten. Offenbar ist das für viele Menschen angenehmer, als das Geld direkt abzudrücken. Trotz Transparenzregeln und anhaltender Kritik ändert sich am vorherrschenden Vertriebsmodell daher wenig. Das mag aus Anlegersicht irrational sein, schließlich fallen die Kosten so oder so an. Aber die Neigung der Kundschaft bringt mit sich, dass ein Verbot von Vertriebsprovisionen den Verkauf von Finanzprodukten schmälern würde. Die Analyse des deutschen Fondsverbands BVI ist zwar interessengeleitet, doch das Ergebnis erscheint plausibel. Ein wesentlicher Einwand der Befürworter eines Provisionsverbots ist damit aber nicht entkräftet: Wissen private Anleger überhaupt, wie hoch die Kosten für Beratung und Vertrieb tatsächlich sind? Anlegerschützer hegen Zweifel. Ein Ende der Kontroverse ist nicht in Sicht.