Lange sah es so aus, als könnte die Konjunkturschwäche der Lkw-Industrie dieses Mal nichts anhaben. Die Branche schien geradezu immun zu sein. Obwohl sie ein Frühindikator ist, steigerten Hersteller wie Daimler Truck, Traton und Volvo kontinuierlich Absatz, Umsatz und Verkaufspreise, nachdem sie das Corona-Tal verlassen hatten. Das einzige Limit waren die Engpässe in der Versorgung mit Komponenten – von Reifen bis Halbleiter. Mittlerweile ist der Auftragsberg kleiner geworden, aber er ist noch da. In Nordamerika nimmt Traton nach wie vor Bestellungen nur selektiv an. Doch für 2024 rechnet Volvo dort im Segment der Schwerlaster mit 12% weniger Marktvolumen, in Europa sogar mit 15% weniger. In Europa stellt auch Traton eine Normalisierung der Nachfrage fest. Die Wirtschaftsschwäche und die wegen der hohen Zinsen kräftig gestiegenen Finanzierungskosten belasten Speditionen und andere Kunden. Angesichts des hohen Niveaus könnte die Lkw-Industrie ein schwächeres Marktvolumen verkraften. Dann kommt es wieder mehr auf Flexibilität und eine solide Kostenbasis an.