“If you can’t measure it, you can’t manage it” – was sich nicht messen lässt, lässt sich auch nicht steuern – lautet eine Weisheit, die so oder in ähnlicher Form dem Ökonom und Managementlehrer Peter Drucker zugeschrieben wird. Politik und Regulierung verfolgen mit zahlreichen Vorgaben zum nachhaltigen Finanzwesen den Umkehrschluss: “Measure it, manage it!” Je mehr Banken, Fondshäuser und Versicherer über Nachhaltigkeit berichten, desto eher verinnerlichen sie die Ziele in ihrem Handeln, lautet das Kalkül. In der Tat dürfte die zunehmende Detailtiefe von Nachhaltigkeitsberichten von Banken auch die Politik der Häuser beeinflussen. Die Publikation des Anteils von Frauen in Führungspositionen etwa färbt teils auf die Personalsuche ab. Doch ausgerechnet dort, wo Banken den stärksten Hebel hätten, mangelt es an Daten und Messmethoden: Die Nachhaltigkeit der Kundschaft liegt oft im Dunkeln. Berichtspflichten für weitere Unternehmen gehen mit Aufwand einher, und sie sind politisch umstritten. Sie wären aber eine naheliegende Folge der Transparenzvorgaben für Banken.