Auf den ersten Blick ist das Ziel von null Treibhausgasemissionen, die sich im fernen Jahr 2050 einem Wertpapierportfolio zuordnen lassen, eine Nullnummer. Was soll das schon heißen? Das Datum liegt in weiter Ferne, die Klimapolitik und der Wandel der Wirtschaft sind bis dahin kaum prognostizierbar, aus der bloßen Absichtserklärung ergibt sich erst einmal nicht viel. Doch wer ein zweites Mal hinsieht, erkennt bereits Bewegung. Einmal unterschrieben, müssen Fondsadressen Antworten finden: Wie stark sollte sich ein Fondsanbieter über die Vorgaben in den ESG-Produkt­linien hinaus zu diversen Nachhaltigkeitszielen bekennen? Was ist hier wirklich im Interesse der Anleger? Weil erstens niemand sicher sagen kann, wie Nachhaltigkeitsziele mit Rendite und Risiko zusammenhängen, und weil zweitens Wertfragen zur gesellschaftlichen Verantwortung eines Assetmanagers Interpretationsspielraum lassen, wird, ja muss die Antwort von Adresse zu Adresse anders ausfallen. Je transparenter das geschieht, desto besser. Dann haben am Ende die Anleger die Wahl.