Mit der anstehenden Auslagerung des Equity Brokerages an den deutsch-französischen Finanzdienstleister Oddo BHF beugt sich die Commerzbank der Erkenntnis, dass man nicht alles selbst machen sollte, nur weil man es kann. Obwohl das Institut sich schon zuzeiten der Finanzkrise formell weitgehend aus dem Investment Banking zurückgezogen hatte, hielt es vermutlich vor allem aus Imagegründen viel zu lange an einem Geschäftsfeld fest, in dem sich nur noch über Skaleneffekte Geld verdienen lässt. Mit Oddo BHF hat sich das Institut einen angesehenen Partner gesucht, den man hierzulande keinem Firmenkunden vorstellen muss, der über einen Zugang zum Kapitalmarkt verfügt. Nach der Einigung mit den Arbeitnehmervertretern über den Stellenabbau, die fast innerhalb der selbstgesetzten, äußerst knappen Frist gelang, beweist das Management der Commerzbank ein weiteres Mal, dass es bei der strategischen Neuausrichtung Nägel mit Köpfen macht. Das sickert nun auch an der Börse durch, wo die Commerzbank-Aktie inzwischen gut 12% fester notiert als nach dem Kapitalmarkttag im Februar.