Argentinien

Nichts und wieder nichts

Argentiniens Gläubiger haben die Wahl zwischen nichts und wieder nichts. Das Land war praktisch pleite, ehe die Pandemie kam. Vor diesem Hintergrund haben die Regierungen in Buenos Aires und den Hauptstädten der Nordhalbkugel nun vereinbart, eine...

Nichts und wieder nichts

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Argentiniens Gläubiger haben die Wahl zwischen nichts und wieder nichts. Das Land war praktisch pleite, ehe die Pandemie kam. Vor diesem Hintergrund haben die Regierungen in Buenos Aires und den Hauptstädten der Nordhalbkugel nun vereinbart, eine Brücke zu schlagen, um einen neuerlichen Zahlungsausfall zu vermeiden, der alles nur noch verschlimmert hätte. Nun muss Argentinien zweimal 215 Mill. Dollar aufbringen, um das Schuldenproblem mit dem Pariser Club um Deutschland bis März 2022 zu vertagen, wenn zudem die erste große – und unbezahlbare – Rate des Stand-by-Kredits mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) von 2018 fällig wird. Bis dahin muss eine Umschuldungsvereinbarung stehen – oder es brechen alle Brücken mit dem IWF und dem Pariser Club. Seit Wochen brodeln in Buenos Aires Gerüchte, wonach Finanzminister Martín Guzmán und der Fonds ziemlich weit seien, aber den Deal vor den Wahlen im November nicht festmachen können. Die Verhandlungstaktik der Argentinier dürfte sich kaum ändern: nichts anbieten – oder allenfalls ein bisschen mehr.