KOMMENTAR

Noch Luft nach oben

Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben, doch es sieht nach einem Comeback des Kalidüngemittel- und Salzherstellers K+S aus. Der Dax-Konzern hat mit Bekanntgabe der Neunmonatszahlen, die deutlich besser ausfielen als erwartet, die Prognosen...

Noch Luft nach oben

Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben, doch es sieht nach einem Comeback des Kalidüngemittel- und Salzherstellers K+S aus. Der Dax-Konzern hat mit Bekanntgabe der Neunmonatszahlen, die deutlich besser ausfielen als erwartet, die Prognosen angehoben. Und das Ende der Fahnenstange muss noch nicht erreicht sein. Die für 2014 in Aussicht gestellte Spanne für das operative Ergebnis (Ebit I) von 580 Mill. bis 640 Mill. Euro – die alte reichte von 490 Mill. bis 570 Mill. Euro – enthalte einen Puffer für unvorhergesehene Belastungen, sagt Finanzchef Burkhard Lohr.Der Vorstand hat also aus den Fehlern und negativen Erfahrungen gelernt. Vor allem hatte man zu sehr auf den Fortbestand der beiden großen, den Kalimarkt beherrschenden Kartelle vertraut und war dann vor gut 15 Monaten – wie allerdings fast jeder Marktakteur und -beobachter – vom Ende der osteuropäischen Allianz und den damit einhergehenden Turbulenzen überrascht worden.Viele Jahre hatten die großen Exportbündnisse BPC (ein Pakt von Branchenführer Uralkali aus Russland mit Belaruskali aus Weißrussland) sowie Canpotex (Potash Corp, Mosaic und Agrium; alle aus Kanada), die zusammen rund 70 % des Kalimarktes kontrollierten, dafür gesorgt, dass die Preise auf hohem Niveau blieben.Das änderte sich nach dem Aus für BPC Ende Juli 2013. An diesem “Schwarzen Dienstag” der Branche gab Uralkali bekannt, den Verkauf der Produktion über BPC zu stoppen und diese selbst zu vermarkten. Als Folge fiel der Kalipreis auf den tiefsten Stand in sechs Jahren. Zudem hielten sich viele Landwirte wegen der entstandenen Unsicherheit über die Preisentwicklung mit Bestellungen zurück. Die Aktien von Kaliproduzenten brachen ein.Eingedenk dessen tut der Vorstand gut daran, beim Ausblick noch Luft nach oben zu lassen, denn K+S, die den Löwenanteil ihres Gewinns mit Kalidünger macht, ist vor Unbill nicht gefeit. Dabei ist der Grund für den zuletzt positiven Geschäftsverlauf gerade die anhaltende Erholung auf dem Kalimarkt. Zwar liegt der Durchschnittspreis nach neun Monaten noch um ein Zehntel unter dem Vorjahreswert, doch steigen die Notierungen von Quartal zu Quartal. Auch wenn die Ergebnisse von 2012 und Anfang 2013 fürs Erste passé sind – mit K+S geht es langsam wieder aufwärts.