Ganz so kohlrabenschwarz, wie es zwischenzeitlich um die deutsche Wirtschaft bestellt schien, kommt es wohl doch nicht. Im November hat die Industrie mehr Aufträge eingesammelt, die Exporte haben sogar kräftig zugelegt. Wer in den Destatis-Zahlen aber mehr als einen Hoffnungsschimmer erkennt, sollte innehalten: Es sind lediglich mehr Nuancen von Grau sichtbar geworden. Denn die Auftragslage bleibt schwach. Die wegen Materialmangels während und nach der Corona-Pandemie liegen gebliebenen Bestellungen sind bereits abgearbeitet. Zudem ist das Orderaufkommen seit etlichen Monaten stärker als üblich von Großaufträgen getrieben. Da sich deren Erledigung meist über lange Zeit hinzieht, haben sie einen geringeren Einfluss auf die Produktionsentwicklung als auf die Auftragseingänge im entsprechenden Monat. Niedrigere Umsätze der Industrie und das abgerutschte Ifo-Geschäftsklima lassen für die Produktion wenig erwarten. Das Exportplus wiederum übertüncht, dass ausgerechnet der Großabnehmer USA weniger bestellt hat.