KommentarMiles & More

Prestigeverlust für die DKB

Lufthansa arbeitet für die Miles & More-Kreditkarte von 2025 an mit der Deutschen Bank zusammen. Für die DKB ist es nicht der erste Dämpfer in jüngster Zeit.

Prestigeverlust für die DKB

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Prestigeverlust
für die DKB

Von Joachim Herr

In der letzten Runde der Ausschreibung waren angeblich nur die Deutsche Kreditbank, kurz DKB, und die Deutsche Bank im Rennen um die „Miles & More“-Kreditkarte. Die DKB zog den Kürzeren. Ohne Frage ist das ein Prestigeverlust für die Berliner Direktbank, die der Bayerischen Landesbank gehört: Von Mitte 2025 an wird die Lufthansa für die Bezahlkarten ihres Bonusprogramms mit der Deutschen Bank zusammenarbeiten. Die DKB ist schon seit 2008 Partner, muss sich in zwei Jahren aber zurückziehen.

Ein entscheidendes Argument bringt die Deutsche Bank in der Konkurrenz mit der DKB ins Kartenspiel: ihr Filialnetz. Eine Direktbank kann da nicht mithalten. Wie viel Geschäft und Ertrag der DKB wegbricht, ist bisher unklar. Die Anzahl der „Miles & More“-Kreditkarten und die Einnahmen für die Bank werden verschwiegen.

Keinen Hehl macht die DKB daraus, dass das Geschäft lukrativ ist. Wer häufig fliegt und die Karte besitzt, setzt sie auch oft ein. Es ist deshalb mehr als ein Prestigeverlust für die DKB. Im sogenannten Co-Branding-Markt für Kreditkarten gehören auch Porsche und die Hilton-Hotels zu ihren Kunden. Alle drei zusammen erbrachten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 13 Mrd. Euro. Den größten Teil trug jedoch „Miles & More“ bei.

Es ist nicht der erste Dämpfer, den die DKB, die ehrgeizige Ziele verfolgt, in jüngster Zeit hinnehmen muss. Von dem Ziel, bis Ende 2024 die Zahl der Kunden auf 8 Millionen zu steigern, hat sie sich mehr oder weniger verabschiedet. Ende März waren es 5,4 Millionen. Allenfalls mit dem Zukauf einer wenigstens mittelgroßen Direktbank ließe sich die Vorgabe womöglich doch erreichen. Die angestrebte Verdoppelung der Kundenzahl innerhalb von fünf Jahren stellte sich als überambitioniert heraus.

„Profitables Wachstum“ lautet nun das primäre Ziel: ein Allgemeinplatz. Welche Bank oder welches Unternehmen will nicht wachsen und Gewinne erwirtschaften? Allerdings sprechen die Zahlen für die DKB: Sie steuert verlässlich stattliche Beiträge zum Konzernergebnis der BayernLB bei – fast immer höhere als die anderen Geschäftssegmente. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Ergebnisanteil der DKB bei knapp 62% vor Steuern.

Der Rückenwind von der Zinswende lässt langsam nach. Der Wettbewerb der Direktbanken um Tages- und Festgeld ist mit höheren Zinsen ins Rollen gekommen. Gleichwohl bleibt die DKB eine Ertragssäule der BayernLB. Auch den Verlust des Kunden Lufthansa in zwei Jahren dürfte sie verschmerzen.

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