Fondsvertrieb

Qualität der Beratung zählt

Vor der Bundestagswahl wird der Ruf nach einem Verbot von Vertriebsprovisionen im Fondsvertrieb wieder lauter. Nicht nur die Kosten, auch die Qualität der Beratung muss in den Blick genommen werden.

Qualität der Beratung zählt

jsc

Der provisionsbasierte Finanzvertrieb hat viele Kritiker: Grüne und Linke haben in ihren Wahlprogrammen die Abschaffung angekündigt, die Formulierung der SPD deutet in eine ähnliche Richtung. Die Verbraucherzentralen wollen den umstrittenen Obolus ebenfalls abschaffen, und auch die EU-Wertpapieraufsicht ESMA hat sich wiederholt kritisch gezeigt. Immerhin können Anleger die Kosten durch das EU-Regelwerk MifidII leichter nachvollziehen, und eine europäische Marktübersicht bietet nun Europas Fondsverband Efama an. Doch Kosten in Prozent und Euro sind das eine – nicht minder wichtig ist die Qualität der Beratung, die angesichts der Provisionsanreize den Charakter eines Verkaufsgesprächs annehmen kann. Die Branche ist gefordert, dem Anspruch einer Beratung gerecht zu werden. Die Stiftung Warentest hat schon vor einigen Jahren wiederholt ein heterogenes Ergebnis festgestellt. Je besser eine Beratung trotz Interessenkonflikts ausfällt, desto mehr spricht für die bisherige Vertriebspraxis – und umgekehrt. Die Beratungsqualität dürfte also bald in den Fokus rücken.