Für eine so schlechte Nachricht, wie sie der Aixtron-Vorstand am Donnerstag im Gepäck hatte, war der Zeitpunkt gut gewählt: Die Nachfrage nach den Beschichtungsanlagen für Halbleiter des Aachener TecDax-Konzerns ist derzeit so hoch, dass Vorstandschef Felix Grawert auf die Jahresziele noch einen Schnaps drauflegte. Ein schöner Trost! Doch das vorläufige Scheitern der OLED-Pläne ist ein herber – und potenziell teurer – Rückschlag. Ganz unerwartet kommt er allerdings nicht. Das Projekt mit Samsung sollte schon längst viel weiter sein; es hatte sich über viele Quartale quälend langsam hingezogen und wenig Fortschritte gemacht. Jetzt versucht Aixtron das viele investierte Geld noch zu retten und sucht Abnehmer für das OLED-Know-how in China. Doch allzu viel Hoffnung sollte man sich nach den bisherigen Erfahrungen dazu wohl nicht machen. Die gute Nachricht allerdings ist, dass Aixtron in ihrem eigentlichen Kerngeschäft auf dem richtigen Weg zu sein scheint und damit auch ein potenzieller Abschreibungsbedarf auf das OLED-Abenteuer zu verkraften wäre.