Santander ist mit sich im Reinen
ths
Das Krisenjahr 2020 wollen alle so schnell wie möglich abhaken. Während die heimischen Mitbewerber noch irgendwie schwarze Zahlen vorlegen konnten, nutzte Santander die Pandemie zum großen Kehraus. Wenn Spaniens führende Bank schon den ersten Jahresverlust in ihrer langen Geschichte schreiben würde, dann auch richtig, mit knapp 9 Mrd. Euro. Schon im Zuge des ersten Lockdowns nahm Santander im Sommer Abschreibungen auf die Töchter in Großbritannien, den USA und Polen von 10 Mrd. Euro vor. Das viele Geld, das man einst für diese Banken gezahlt hatte, wurde damit in den Büchern an die Post-Corona-Realität angepasst. Die Kosten für den beschlossenen Stellenabbau in Spanien hat die Bank nun im Schlussquartal 2020 verbucht und damit die Analysten erneut auf dem falschen Fuß erwischt. Und bei der Aufstockung der Risikovorsorge im vorigen Jahr kann man der Bank von Ana Botín auch nicht Leichtfertigkeit vorwerfen. Trotz aller Unabwägbarkeiten, die uns das Virus bewusst gemacht hat, sollte Santander nach diesen Opfern für drohende Überraschungen gut gerüstet sein.