Schifffahrt unter Druck
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Die im Zuge der Pandemie stark gestiegene Nachfrage nach Containertransporten und das hohe Frachtratenniveau lassen die Gewinne der großen Linienreedereien sprudeln. Die hohen Mittelzuflüsse sorgen für Spielräume, die unter anderem zum verstärkten Abbau von Schulden genutzt werden. Aber auch mehr und mehr für Schiffsneubestellungen. Dabei gilt es in Erinnerung an das irrationale Verhalten zur Zeit der Finanzkrise auf ein gesundes Orderbuch-zu-Flotte-Verhältnis zu achten. Grobe Übertreibungen im Bestellverhalten sind derzeit nicht zu besichtigen. Dafür sorgt auch die Ungewissheit, welche Antriebstechnologie sich auf dem Weg zu einer emissionsarmen Schifffahrt durchsetzen wird. Da Großschiffe auf Lebenszyklen von rund 25 Jahren kommen, baut sich für die Branche mit Blick auf das Postulat der Klimaneutralität Druck auf. Nicht zuletzt die wichtigen Großkunden werden verstärkt auf Nachhaltigkeit im Warentransport pochen. Schiffe mit Hybridantrieb werden nur eine Übergangslösung sein. Die Technologiefrage muss gelöst werden.