Hersteller von Medizintechnik galten einst als fast langweilig: Mochte die Konjunktur auch Jo-Jo spielen, die Branche wuchs jährlich im gleichmäßig niedrigen Tempo. Die Pandemie hat auch dies geändert. Unternehmen wie Siemens Healthineers wird nun die Tür eingerannt. Nicht nur die Diagnostik-Materialien, auch Computertomografen & Co. sind ein Renner. China beispielsweise wappnet sich mit dem Bau sogenannter Fieberkliniken für den Fall, dass eine zweite Viruswelle doch noch das Land überrollen sollte. Das Beispiel könnte Schule machen. Manchmal bieten Kunden sogar Anzahlungen, um wirklich die Ware zu erhalten. Siemens Healthineers fährt auch aufgrund des Absatzerfolgs einen freien Cash-flow von 668 Mill. Euro ein, der für ein erstes Quartal sensationell hoch ist. Der Konzern kann das Geld gut brauchen, schließlich gilt es demnächst den Kauf von Varian zu finanzieren. Dass dafür auch eine zweite Kapitalerhöhung avisiert ist, schreckt die Aktionäre nicht mehr. Healthineers ist nun 50 Mrd. Euro wert, der Aktienkurs stieg am Montag auf Rekordhoch. Noch eine Sensation.