KommentarFinanzmärkte

Sichere Häfen wieder im Blick

Sollte der Konflikt im Nahen Osten eskalieren, sind Safe Havens gefragt. Davon würden der Dollar, aber auch Bundesanleihen profitieren.

Sichere Häfen wieder im Blick

Finanzmärkte

Sichere Häfen wieder im Blick

Von Kai Johannsen

Es hofft ja nun wirklich niemand, dass es im Nahen Osten, der ohnehin schon von erheblichen Spannungen sowie kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt ist, zu einer weiteren Eskalation des Konflikts kommt und damit zusätzliches menschliches Leid ausgelöst wird. Aber es ist in solchen Situationen auch nie auszuschließen, dass eine derartige Tragödie doch zur Realität wird. Und dann werden nur allzu oft auch die Finanzmärkte tangiert.

Bei einem Vergleich von Krisen und ihren Einflüssen auf die internationalen Finanzmärkte lassen sich Muster erkennen. Und dieses Muster lautet dann: Raus aus den Risiko-Assets und rein in die Safe Havens. Und sollte es also doch zu einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten kommen, könnte es zu folgenden In-/Outflows bei Vermögenswerten und Devisen kommen: Risikoassets wie etwa Aktien dürften dann tendenziell auf der Verkaufsseite sein, da Anleger die sicheren Häfen ansteuern. Dazu gehören etwa die Bundesanleihen, die am Dienstag schon einen Renditerücksetzer sahen, der aber überschaubar ausfiel. Auch am Montag gab es schon leichte Renditerückgänge.

Auch Gold könnte von einer solchen Entwicklung profitieren. Leicht zulegen konnte das gelbe Metall bereits am Dienstag. Aber auch der Dollar ist in solchen Situationen eine gefragte Währung, der Greenback stellt dann Stärke unter Beweis. Der US-Dollarindex, der den Wert des Greenback gegenüber sechs Währungen abbildet (Euro, Yen, Pfund, kan. Dollar, Schwedenkrone und Schweizer Franken) legte ebenfalls am Dienstag schon leicht zu. Aber mit Bewegungen von 0,1% bis 0,3% bei den betreffenden Assets/Devisen war der Markteinfluss in diesen Tagen recht überschaubar. Der Grund hierfür ist, dass es zum einen noch keine Eskalation gibt, zum anderen die Marktteilnehmer den Blick noch auf die Notenbanken richten, die in dieser Woche tagen, und zwar die Bank von Japan, Fed und Bank of England. In solchen Zeiten gehen weite Anlegekreise doch eher in die Defensive, anstatt sich mit größeren Positionen in der einen oder anderen Richtung festzulegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.