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Sparkassen schrumpfen – aber nicht überall

Im vergangenen Jahr sind etliche große Sparkassen geschrumpft. Das ist mitunter gewollt, meistens aber schmerzhaft. Doch es gibt Ausnahmen, wie die Analyse der Börsen-Zeitung zeigt.

Sparkassen schrumpfen – aber nicht überall

Sparkassen schrumpfen – aber nicht überall

jsc Frankfurt

Manchmal ist es gut, zu schrumpfen: Die Kreissparkasse Köln springt der EZB davon. Mit einer Bilanzsumme von 29,5 Mrd. Euro bleibt sie unterhalb der magischen Schwelle von 30 Mrd. Euro, ab der Geldhäuser der direkten europäischen Aufsicht unterliegen. Auf Kölsch: Et hätt noch immer jot jejange.

Gewöhnlich sind Schrumpfkuren allerdings unangenehm: Die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam geriet in die Kritik, weil sie das Filialnetz beherzt ausdünnte und binnen Jahresfrist die Zahl der Standorte einschließlich SB-Stationen um 25 auf 97 reduzierte. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte vergangenen Juli in einem Brief an den Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) Bedenken. Die Sparkasse war somit Thema der damaligen Landtagswahlen.

Immerhin baute die Sparkasse den Kreditbestand um 4,1% auf 7,8 Mrd. Euro aus. Der hohe Einlagenüberhang, für viele ostdeutsche Institute typisch, blieb aber bestehen: Die Kundeneinlagen erreichen rund 13,5 Mrd. Euro, das entspricht mehr als dem Anderthalbfachen des Darlehensbestands. Die Bilanzsumme der Potsdamer gab deutlich um 4,8% auf 15,9 Mrd. Euro nach. Potzblitz!

Sparkassen in Köln, München und Düsseldorf verlieren Gewicht

Geschrumpft sind etliche Häuser: Die Sparkasse KölnBonn gab trotz Übernahme der kleinen Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen nach. Die drittgrößte Sparkasse plant jetzt laut Medienberichten einen deutlichen Einschnitt im Filialnetz. Die Bilanzsumme der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg wiederum schrumpfte 2023 besonders stark um 7,3%. Nassauische Sparkasse und Stadtsparkasse Düsseldorf ließen ebenfalls Federn. Die Sparkasse Pforzheim Calw erhöhte zwar die Bilanzsumme, schloss aber 13 Stellen.

Stark gewachsen ist derweil die Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter: Das liegt vor allem an der Fusion der Häuser Paderborn-Detmold und Höxter. Doch auch bereinigt um die Fusion wuchsen Bilanzsumme und Kreditbestand. Die Sparkasse Westmünsterland wiederum verstärkt sich durch Übernahme der kleinen Stadtsparkasse Haltern am See. Schrumpfkur der Sparkassen? Längst nicht überall!

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