Sputen mit Sputnik
sp
Jetzt muss sich Jens Spahn (CDU) aber sputen. Am Donnerstag kündigte der Gesundheitsminister an, dass Deutschland einen Vertrag mit dem Hersteller des russischen Impfstoffs SputnikV abschließen will. Vielleicht gerade noch rechtzeitig, um die Avancen aus Bayern und Mecklenburg-Vorpommern einzubremsen, die Moskau bereits ohne Umwege über Berlin Interesse an dem Vakzin signalisiert hatten. Die EU-Kommission in Brüssel ist der Ansicht, genügend Impfstoff bestellt zu haben. Deutschland strebt deshalb nach einem bilateralen Vorvertrag mit dem Sputnik-V-Hersteller, wie Spahn seinen EU-Ministerkollegen am Mittwochabend mitteilte. Verimpft werden soll das Vakzin erst, nachdem die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ihren Segen gegeben hat. In der Slowakei, wo man darauf nicht gewartet hat, ist ein Streit über 200000 eingekaufte Sputnik-V-Impfdosen entbrannt, die wegen Zweifel an ihrer Wirksamkeit nicht verimpft wurden. Gestern forderte Russland den Impfstoff zurück. Vielleicht kann es Spahn am Ende doch wieder etwas langsamer mit dem russischen Wirkstoff angehen.