Trägt das Geschäftsmodell?
ste
Die Kalkulation, die die Träger Ende 2019 zur behördlichen Genehmigung der milliardenteuren Stabilisierung der von der Schifffahrtskrise gebeutelten Nord/LB anstellten, muss noch aufgehen. Das bis 2024 angestrebte Renditeziel von 7,5% jedenfalls liegt für die Verluste buchende Landesbank aktuell in weiter Entfernung. Die Kapitalausstattung ist zwar nicht mehr so knapp bemessen wie einst. Doch Schrumpfkurs und Umbau belasten. Hohe Investitionen in IT-Infrastruktur und Banksteuerung müssen sich erst noch auszahlen. Derzeit bremsen steigende Sachkosten Verbesserungen beim Personalaufwand. Vor allem aber hat die Nord/LB den Nachweis zu erbringen, dass ihr Geschäftsmodell dauerhaft für genügend Erträge sorgt. Das gegenwärtige Neugeschäft reicht nicht aus, wie das im ersten Halbjahr um ein Fünftel gesunkene Zinsergebnis zeigt. Auch in Anbetracht des niedrigen Zinsniveaus wird auf den ab Januar amtierenden neuen Vorstandsvorsitzenden keine einfache Aufgabe zukommen, wenn es darum geht, Kapitalkosten zu verdienen und die Nord/LB als eigenständiges Institut zu erhalten.