Hand aufs Herz: Die Treasury ist eine Abteilung innerhalb der Bank, der in normalen Zeiten niemand so recht Beachtung schenkt. Wen interessiert schon, wie die Bank ihre Liquidität steuert? Die gibt es schließlich wie Wasser aus dem Hahn. Und was gibt es schon im Zins- und Einlagenmanagement groß zu regeln? Zinsen gibt es ja doch keine. Tja, spätestens seit dem Bankenbeben im Frühjahr und der eingeleiteten Zinswende in diesem Jahr sollte wohl jedem klar sein, wie existenziell und strategisch wichtig Treasurer sind. Sie waren als Krisenmanager gefragt, als die Branche im Frühjahr vor einer Vertrauens- und Liquiditätskrise stand. Seitdem sprudeln bei den Banken wieder die Gewinne, was jedoch nicht an den schillernden Rain Makern aus dem Investment Banking liegt. Deren Geschäft liegt weiter am Boden. Auch hier sind es die Treasurer, die maßgeblichen Einfluss auf die Rekord-Zinsüberschüsse der Banken haben, indem sie clever abwägen, welchen Anteil der gestiegenen Zinsen sie im Einlagengeschäft an ihre Kunden weiterreichen.