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Trumps Zölle verteuern Kupfer

Die Ankurbelung des Konsums in China und ein knappes Angebot aus den Minen haben bereits für einen deutlichen Anstieg des Kupferpreises gesorgt. Nun könnten neue Einfuhrzölle der Trump-Administration einen weiteren Preisschub auslösen.

Trumps Zölle verteuern Kupfer

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Trumps Zölle verteuern Kupfer

Von Dieter Kuckelkorn

Der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer hat im laufenden Jahr bereits kräftig zugelegt, nämlich um rund 12%. Aktuell befinden sich die Notierungen auf dem höchsten Stand seit fünf Monaten. Nach Analystenmeinung muss das auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Während das Metall derzeit mit rund 9.850 Dollar je Tonne notiert, rechnet die Citigroup damit, dass binnen drei Monaten die nächste runde Marke von 10.000  Dollar erreicht wird.

China kurbelt Konsum an

Derzeit gibt es mehrere Faktoren, die den Kupferpreis antreiben. So hat die chinesische Regierung Pläne angekündigt, um den Konsum im Reich der Mitte anzukurbeln. Das Wachstum der persönlichen Ausgaben in China hat bereits zugelegt. Es lag in den ersten beiden Monaten des Jahres bei rund 4% gegenüber Vorjahr und hat dazu beigetragen, die Auswirkungen der Handelspolitik der Trump-Administration abzumildern. Allerdings ist hinsichtlich der Kupfernachfrage des chinesischen Immobiliensektors angesichts weiter fallender Häuserpreise immer noch keine Bodenbildung in Sicht.

Mangel des Minenangebots

Zudem gibt es auch einen gewissen Mangel beim Kupferangebot der Minen. So teilte der bedeutendste Kupferanbieter und Minenbetreiber Codelco mit, dass sein Angebot im laufenden Quartal aufgrund von Wartungsarbeiten unter den Mengen des entsprechenden Vorjahreszeitraums bleiben werde.

Importe als Risiko für die nationale Sicherheit?

Es gibt noch einen weiteren Faktor: US-Präsident Donald Trump hat angeordnet, dass es eine Prüfung der Kupferimporte auf ein mögliches Risiko für die nationale Sicherheit geben soll. Dies wird als ein klarer Hinweis darauf gesehen, dass bald US-Einfuhrzölle auch auf Kupferimporte kommen werden. Daher haben große Rohstoffhändler wie Glencore und Trafigura damit begonnen, große Kupfermengen in die USA umzuleiten, um ihre Gewinne in den USA mit Blick auf die drohenden Zölle zu maximieren. Dies sorgt für Knappheit in anderen Teilen der Welt und damit für steigende Preise. Die Zölle sind aber auch vor dem Hintergrund unklug, dass die US-Kupferproduktion 2024 um 3% und 2023 sogar um 11% rückläufig war.

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