WertberichtigtLebensmittel-Einzelhandel

Mehr Konsum durch Idealisierung

Mit einer idealisierten Vorstellung von einer Familie zur Weihnachtszeit will der Lebensmittel-Einzelhandel den Konsum von teuren Speisen und Getränken fördern.

Mehr Konsum durch Idealisierung

Lebensmittelhandel

Mehr Konsum
durch Idealisierung

md Frankfurt

Unverdrossen setzt der deutsche Lebensmittel-Einzelhandel in seinen Weihnachtswerbespots auf Kitsch, um die Verbraucher dazu zu bringen, sich den "kleinen Luxus" zu gönnen. Rumpsteak aus Argentinien, Wildlachs aus Alaska oder einen Bordeaux sollen die Kunden wenigstens in der Adventszeit und an den Feiertagen genießen, wenn sie schon unterjährig wegen der vielen Krisen und Probleme zu Sparsamkeit neigen. Aber es wirkt bizarr, wenn trotz des Krieges in der Ukraine, des Nahost-Konflikts, der Konjunkturflaute, hoher Inflation und der großen Unsicherheit bei Privaten und Unternehmen – nicht zuletzt aufgrund des gekippten Staatshaushaltes – in bekannter Weise auf glückliche Familien und hell erleuchtete Weihnachtsbäume in schneebedeckter Umgebung gesetzt wird, um den Konsum anzuregen. Das wird nur durch die Werbung mit deutschen Fußball-Nationalspielern übertroffen, die sich bestens aufgelegt in Fernsehspots – zum Beispiel für Körperpflegemittel – zeigen, obwohl "die Mannschaft" gerade wieder in einer Vorrunde ausgeschieden ist.

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