KommentarSEC-Warnung an insolvente FTX

US-Aufseher halten zurecht an Krypto-Widerstand fest

Die US-Börsenaufsicht SEC wehrt sich dagegen, Krypto-Transaktionen im Rahmen von Insolvenzverfahren zuzulassen. Täte sie dies nicht, würde sie ihr Mandat auch sträflich vernachlässigen.

US-Aufseher halten zurecht an Krypto-Widerstand fest

US-Börsenaufsicht

Berechtigter Kampf gegen Krypto

Von Alex Wehnert

Die US-Börsenaufsicht SEC zeigt Krypto-Enthusiasten deutlich auf, dass ihre Fantasien vom großen Durchbruch digitaler Assets jeder vernünftigen Grundlage entbehren. So warnt der Regulator die nach einem milliardenschweren Bilanzskandal 2022 in die Chapter-11-Insolvenz geflüchtete Plattform FTX davor, ihre Gläubiger in Stablecoins oder anderen Cyberdevisen auszuzahlen. Die SEC macht damit deutlich, dass sie sich nach gerichtlichem Druck im laufenden Jahr zwar gezwungen gesehen haben mag, Spotmarkt-ETFs auf die führenden Digitalwährungen Bitcoin und Ether zuzulassen – dies aber keineswegs bedeutet, dass sie ihren Widerstand gegen das von Betrug und Manipulation geprägte Krypto-Segment aufgibt.

Hartes Vorgehen gegen Plattformen

So verfolgt sie weiterhin Zivilklagen gegen Digital-Assets-Börsen wie Binance und Coinbase, denen sie unter anderem vorwirft, nicht registrierte Wertpapiere zum Handel angeboten zu haben. Unter dieses Label sortiert die SEC den Großteil der umlaufenden Cyberdevisen außer Bitcoin und Ether ein – dies klingt einmal mehr auch in dem Schreiben an, mit dem sich der Regulator nun zu Rückzahlungsplänen von FTX an ihre Gläubiger geäußert hat.

Cyberdevisen sind höchstens Spekulationsmasse

Krypto-Enthusiasten mögen nun lauthals beklagen, dass die Behörde sich damit auf eine Blockadehaltung versteife und ihre Kompetenzen überschreite. Doch haben US-Gerichte in mehreren Fällen die Zuständigkeit der SEC für Kryptobörsen und von diesen gelistete Assets bestätigt. Und zu den Kernaufgaben der Aufsicht gehört nun einmal der Investorenschutz – sie würde ihr Mandat sträflich vernachlässigen, wenn sie zuließe, dass Transaktionen in hoch volatilen Kryptowährungen selbst in komplexen Prozessen wie Insolvenzverfahren salonfähig würden. Dies gilt auch für von Privatunternehmen emittierte Stablecoins, deren Besicherung für die breite Masse an Marktteilnehmern vollkommen intransparent ist. Damit sind und bleiben digitale Anlagen für seriöse Investoren höchstens Spekulationsmasse. Dies müssen sich endlich auch all jene eingestehen, die von einer fortschreitenden institutionellen Krypto-Adoption fantasieren.

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