Die Corona-Pandemie hat vielen der sogenannten Stay-at-home-Aktien einen starken Kursanstieg beschert. Doch der Börsenaufschwung von Global Fashion Group ragt heraus. Von 1 Euro im Tief vor knapp einem Jahr hat sich die Aktie auf 14 Euro emporgeschwungen. Dabei ist der geschäftliche Anschub durch Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen eher gering. Denn die Verkäufe, die über die Plattformen generiert werden, waren bereits im Vor-Corona-Jahr 2019 währungsbereinigt um 23% gestiegen. 2020 war das Wachstum mit 25,7% nur wenig höher. Und dass der Online-Modehändler mit größerem Geschäft bei den Kosten von Skaleneffekten profitiert und damit zumindest vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen schwarze Zahlen schafft, ist alles andere als sensationell. Was sich geändert hat, ist die Wahrnehmung am Kapitalmarkt. Aus einem missratenen IPO – Global Fashion schaffte nur mit tatkräftiger Hilfe der Großaktionäre und erheblichen Preiszugeständnissen den Sprung an die Börse – ist ein angesagter E-Commerce-Player geworden.