MarktplatzAktien der Pandemiegewinner

Von Hoffnungswerten und Dividendenaktien

Zwar hat Curevac am Mittwoch einen enormen Kursanstieg verzeichnet – allerdings von einem inzwischen sehr niedrigen Niveau aus. Wie bei anderen Aktien der ehemaligen Pandemie-Gewinner handelt es sich im Grunde um einen Hoffnungswert. Die große Ausnahme in diesem Reigen ist Pfizer.

Von Hoffnungswerten und Dividendenaktien

Pandemie-Aktien

Überwiegend
Hoffnungswerte

Von Dieter Kuckelkorn

Die Aktie des auf mRNA-Impfstoffe spezialisierten Pharmaunternehmens Curevac hat am Mittwoch einen Kurssprung von bis zu 23% verzeichnet. Die Aktie ist aber alles andere als ein High-Flyer, denn auch mit einem Kurs von rund 3,12 Euro ist die Aktie ein Schatten ihrer selbst. Wie alle Anbieter von mRNA-Impfstoffen hatte der Titel während der Pandemie seinen Höhenflug mit einem Allzeithoch, und zwar von rund 120 Euro. Curevac hat im Vergleich zu den Konkurrenten Biontech und Moderna jedoch eine Sonderstellung, weil der eigene Corona-Impfstoff aufgrund mangelnder Wirksamkeit nie zum Einsatz kam. Bei Konkurrenten wie Biontech und Moderna kam der Absturz später, zum Ende der Pandemie hin, und er war auch nicht so stark ausgeprägt. So hat Biontech gegenüber dem Allzeithoch „nur“ etwas mehr als zwei Drittel eingebüßt, und mit einem Kurs von rund 74 Euro hält die Aktie auch einen weiten Abstand zum Penny-Stock-Niveau. Ähnliches gilt für Moderna.

Gleichwohl sollten sich Anleger darüber im Klaren sein, dass bei den Produkten, die diese Unternehmen nun entwickeln, die Risiken sehr hoch sind. Bei Biontech hat beispielsweise die US-Arzneimittelbehörde FDA jetzt eine Studie zu einem Krebsmedikament vorerst gestoppt, weil drei von rund 50 Teilnehmern gestorben waren. Bei Moderna weist ein Impfstoff gegen das für Kinder gefährliche RSV-Virus nur eine Wirksamkeit von 49,9% auf, während Konkurrenten auf rund 78% kommen. Damit dürfte klar sein, dass die Aktien dieser Pandemie-Gewinner nur für sehr waghalsige Anleger geeignet sind, man könnte sogar von Hoffnungswerten sprechen.

Besser sieht es für den integrierten Pharmakonzern Pfizer aus, der in der Kooperation mit Biontech auch einer der ganz großen Pandemie-Profiteure war. Zwar hat auch Pfizer einen dramatischen Umsatz- und Gewinneinbruch und einen Absturz des Aktienkurses um rund zwei Drittel, bezogen auf das Allzeithoch, zu verkraften. Pfizer hat aber die Ausschüttung stabil gehalten und präsentiert sich somit als Dividendenwert. Der Konzern dürfte damit breitere Anlegerkreise ansprechen.

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