Weckruf vom Hamster
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Pandemie ist, wenn Lieferkettenschocks von der Ausnahme zur Regel werden: So lässt sich die Botschaft von Euler Hermes angesichts der diagnostizierten Hamsterkäufe im Welthandel zusammenfassen. Die Außenhandelsexperten der Allianz-Tochter haben ihrer Studie den treffenden, wenn auch für die betroffenen (lies: quasi alle) Unternehmen eine Containerladung zu süffisanten Titel „Ship me if you can“ gegeben. Nicht mit Hochstaplern am Himmel hat es die deutsche Industrie zu tun, sondern mit Horten auf hoher See. Weil Vorprodukte knapp, Frachtkapazitäten begrenzt und Lieferzeiten lang sind, können sie die an und für sich erfreulich robuste Nachfrage ihrer Kunden kaum mehr bedienen. Aus Sicht von Euler-Hermes-CEO Ron van het Hof ein Weckruf: Die Unternehmen hätten es „selbst in der Hand“. Sie müssten „Notfallpläne für verschiedene Szenarien“ entwerfen und an der „Beziehungsqualität“ mit ihren Lieferanten arbeiten, statt aus ihnen „den letzten Cent herauszupressen“. Das liefe letztlich auf dauerhaft höhere Preise hinaus – auch für Verbraucher.