Mitsprache von Investoren

Weißer Ritter gegen Aktivisten

Das überraschende Kaufangebot von CVC für Toshiba lässt sich als Beweis für den wachsenden Einfluss von Aktivisten in Japan werten. Noch vor wenigen Jahren konnten sie nur frustriert zuschauen, wie das Management ihre Forderungen nach mehr...

Weißer Ritter gegen Aktivisten

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Das überraschende Kaufangebot von CVC für Toshiba lässt sich als Beweis für den wachsenden Einfluss von Aktivisten in Japan werten. Noch vor wenigen Jahren konnten sie nur frustriert zuschauen, wie das Management ihre Forderungen nach mehr Mitsprache und höheren Ausschüttungen ignorierte. Inzwischen verschaffen sie sich immer häufiger Gehör und setzen ihre Interessen nicht selten durch. Ein Delisting der Industrie-Ikone To­shi­ba nach einer Übernahme durch einen Fi­nanzinvestor aus dem Ausland wäre ein höchst symbolträchtiger Vorgang. Allerdings stellt Toshiba einen Sonderfall dar. Der Konzern verkaufte vor drei Jahren in höchster Finanznot sehr viele Aktien an aktivistische Investoren, verbesserte seine Corporate Governance dann aber nur ungenügend. Konzernchef Nobu­aki Kurumatani versucht nun mit Hilfe seines vorigen Arbeitgebers CVC, die Aktivisten wieder loszuwerden. Dadurch will er sowohl seinen Chefposten als auch seinen Ruf retten, nachdem seine Kritiker eine Untersuchung der Umstände seiner Wiederwahl im Juli 2020 durchsetzen konnten.