Weniger bringt Herstellern mehr
Drinkflation
Weniger bringt Herstellern mehr
hip London
Britische Biertrinker sind alarmiert: Um richtig betrunken zu werden, müssen sie mehr trinken! Das liegt nicht etwa am Gewöhnungseffekt. Egal ob Foster’s, Old Speckled Hen oder Spitfire – viele Brauereien haben klammheimlich den Alkoholgehalt ihrer Erzeugnisse reduziert, natürlich ohne gleichzeitig die Preise zu senken. Das ist gut für die Marge, denn es muss weniger Alkoholsteuer an den Fiskus abgeführt werden. Und weniger Alkohol ist gut für die Gesundheit. Damit sollte man sich nicht verstecken, sondern die Neuerung aggressiv vermarkten. So wie der Magnum-Hersteller Unilever, der schrumpfende Portionsgrößen zum gleichen Preis als Kampf gegen die Fettleibigkeit verkaufte. Der gesundheitliche Nutzen ist allerdings begrenzt. Um die richtige Bettschwere zu erreichen, ist man gezwungen, noch ein Bier extra zu trinken. Um den Blutzuckerspiegel zu halten, isst man noch ein Eis. Im Warenkorb der Statistiker schlagen sich all diese Effekte nicht nieder. Kein Wunder, dass die gefühlte Inflation noch über der von ihnen gemessenen liegt.