WertberichtigtEnergiewende

Wenn die Sonne zu viel scheint

Eigentlich müsste Großbritannien derzeit Sonnenstrom im Überfluss produzieren. Doch die Nominalleistung von Photovoltaik-Modulen wird bei 25 Grad gemessen. Bei höheren Temperaturen nimmt sie ab. Der Strombedarf für Klimaanlagen dagegen steigt.

Wenn die Sonne zu viel scheint

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Wenn die Sonne zu viel scheint

hip London

Über das Wetter kann man sich in Großbritannien derzeit nicht beklagen. Die Sonne scheint die ganze Zeit, es wird wärmer. Nun könnte man glauben, dass die Solarstromproduktion unter solchen Bedingungen mit Rekorden aufwarten würde. Doch wird die Nominalleistung von Fotovoltaik-Modulen bei 25 Grad Umgebungstemperatur gemessen. Je weiter das Thermometer darüber hinaus steigt, desto niedriger die Ausbeute. Der Wind bläst auch nicht, dabei wollte Boris Johnson das Land zum Saudi-Arabien der Windkraft machen. Der Bedarf nach Kühlung ist dagegen enorm. In den Bürotürmen der Innenstädte laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren. So kam es, dass der Netzbetreiber National Grid darum bat, ein Uniper-Kohlekraftwerk in Nottingham einsatzbereit zu machen, um, wenn nötig, dem Strombedarf gerecht werden zu können. Dass im Winter Stromausfälle drohten, war schlimm genug. Der Rückbau der britischen Kohle- und Atomkraftwerke, ohne auf die Versorgungssicherheit zu achten, führt dazu, dass es nun jederzeit dazu kommen kann.

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