Mit Schokolade und den meisten anderen Süßwaren lässt sich in der Preiseinstiegsklasse sowie der mittelpreisigen Kategorie kaum noch Geld verdienen, im Hochpreissegment dagegen schon. So erklärt sich, warum Nestlé Anfang 2018 ihr US-Süßwarengeschäft für 2,8 Mrd. Dollar an die italienische Ferrero (Nutella) verkauft hat, nun aber die Mehrheit an der brasilianischen Grupo CRM, einer Manufaktur für Premiumschokolade, erwirbt. Wie hoch die Multiples sind, lässt sich nur erahnen, da der weltgrößte Lebensmittelkonzern keine Angaben zu Umsatz und Ergebnissen von CRM oder zum Kaufpreis macht. Aber man kann davon ausgehen, dass die Bewertung hoch ist. Das wäre kein singulärer Vorgang. In den vergangenen Jahren hat sich CEO Mark Schneider nicht gescheut, Spezialitätenanbieter vor allem im Kaffeemarkt zu stattlichen Bewertungen zu akquirieren. Der Erfolg, abzulesen an der Gewinn- und Margenentwicklung, gab ihm recht - bislang. Angesichts sich verschärfender Probleme und zunehmender Konsumzurückhaltung weltweit könnte sich der jüngste Zukauf als zu gewagt erweisen.