Geschäftsklima

Widerstandskraft gefordert

Gasknappheit, Inflation, Materialengpässe: Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni wegen einer Vielzahl von Risiken unerwartet deutlich eingetrübt – und es kann noch schlimmer werden..

Widerstandskraft gefordert

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Resilienz statt Extrapolation ist in den kommenden Monaten für Unternehmen und Verbraucher angesagt: Statt wie im vergangenen Jahr winkt kein Wachstumsschub dank sinkender Coronazahlen, der fortgeschrieben werden könnte, sondern Tristesse. Hervorgerufen durch den Ukraine-Krieg, der für immense Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen sorgt, die Frage der Versorgungssicherheit mit russischer Energie, die hohe Inflation und den Lieferkettenstress – sowie durch die demnächst steigenden Zinsen und eine Konjunkturschwäche wichtiger Handelspartner wie der USA. Es erfordert viel Widerstandsfähigkeit, damit die Konjunktur nicht abgewürgt wird. Keine sichere Wette, denn Unternehmen neigen bei Unsicherheit dazu, weniger zu investieren. Konsumenten werden sich im Zweifel eher für die warme Wohnung im Winter als für große Anschaffungen entscheiden. Dass der Ifo-Index im Juni nicht stärker gefallen ist, darf nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen. Das Gas-Thema etwa poppte erst nach Eingang der meisten Antworten auf. Und wer weiß, was sonst noch an Gefahren droht.

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