WertberichtigtGeldpolitik

Widewidewitt und drei macht neune

Anders als Pippi Langstrumpf wird sich der britische Notenbankgouverneur Andrew Bailey der Realität nicht auf Dauer entziehen können. Es droht keine Lohn-Preis-Spirale. Die hohe Teuerung ist das Resultat der Gelddruckorgien während der Pandemie.

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hip London

Ob die Geldpolitiker der Bank of England am 2. August den Leitzins das 14. Mal in Folge erhöhen werden, ist nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten keine Frage mehr. Es geht nur noch darum, ob sie ihn um 25 oder gleich um 50 Basispunkte nach oben schrauben werden. Schon Anfang der Woche gab sich Notenbankgouverneur Andrew Bailey entschlossen, den starken Preisauftrieb in den Griff zu bekommen. Nachdem lange Wladimir Putin als Sündenbock dafür herhalten musste, ist es nun eine vermeintlich drohende Lohn-Preis-Spirale. Tatsächlich sind die nominalen Einkommen stark gestiegen. Doch anders als in den 1970er Jahren liegen sie nicht über der Teuerungsrate. Sie halten nicht einmal mit ihr Schritt. Natürlich will die Notenbank nicht über ihre Gelddruckorgien während der Pandemie sprechen, die eine wesentlich bessere Erklärung für den Inflationsdruck abgeben. Doch zwei mal drei macht nicht vier. Anders als Pippi Langstrumpf, die sich die Welt zurechtlegen kann, widewide wie es ihr gefällt, wird sich Bailey der Realität nicht auf Dauer entziehen können.

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