Wunschtraum Superzyklus
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Immer mehr Rohstoffanalysten erwarten nun einen sogenannten Superzyklus, also eine nach oben gerichtete Preisentwicklung fast aller Rohstoffmärkte über eine Phase von mehreren Jahren, angetrieben durch mindestens einen gemeinsamen säkularen Trend. Für einen Superzyklus gibt es derzeit vor allem zwei Argumente: in den vergangenen Jahren und wohl vor allem auch in der Zukunft fehlende Investitionen in den nach wie vor extrem wichtigen Sektor der fossilen Energien sowie der Siegeszug der Elektromobilität, die vor allem die Metalle betrifft. Gleichwohl sind erhebliche Zweifel angebracht, ob es wirklich zu dem von vielen Investoren erwünschten Superzyklus kommt, der die bereits jetzt hohen Rohstoffpreise auf nie gesehene Niveaus treiben würde. Weite Teile der Weltwirtschaft sind so fragil, dass eine deutliche Verteuerung der Rohstoffkosten die Konjunktur stark abbremsen würde, insbesondere wenn die fiskalischen Pandemiehilfen vieler Regierungen allmählich zurückgefahren werden. Daher könnte der Superzyklus ein Wunschtraum der Anleger bleiben.