Für Zalando ist der bevorstehende Ausstieg des Investors Kinnevik eine einschneidende Veränderung. Weniger inhaltlich – Aktionäre wechseln schon mal, auch große. Sondern symbolisch. Seit 2010 hat die schwedische Beteiligungsgesellschaft in Form von Kapital und Beratung ihre schützende Hand über den Online-Modehändler gehalten. Nun entlässt Kinnevik ihr Berliner Baby in die Unabhängigkeit. Zalando wird sozusagen erwachsen. De facto war Zalando das natürlich bisher schon, aber trotzdem ist es bedeutsam, wenn ein langjähriger Begleiter sich aus der Verantwortung zurückzieht. Ähnlich lässt sich übrigens auch das Ausscheiden von Co-CEO Rubin Ritter interpretieren, der seinem Leben eine neue Richtung geben und erst einmal seiner Frau den Rücken freihalten will. Kinnevik wiederum beseitigt mit der Weitergabe der Zalando-Aktien an die eigenen Anteilseigner ein Klumpenrisiko. Es ist nicht gut, wenn ein einzelnes Investment 44% des gesamten Portfolios ausmacht. Die Schweden stehen schon länger vor der Notwendigkeit zu diversifizieren. Nun kommt es dazu.