Es ist eine alte Strategie von Kommunikatoren, die Sachverhalte in den Vordergrund zu stellen, die ein Unternehmen gut aussehen lassen. So macht es auch Zalando. Und da die Verkäufe im Startquartal 2022 bestenfalls mau ausgefallen sind, werden Kundenzahl und -management zuerst genannt. Da spürt ein erfahrener Leser von Pressemitteilungen gleich, dass die Kerninformationen an anderen Stellen zu finden sind. Fakt ist: Der Umsatz des Online-Modehändlers ist im ersten Quartal 2022 erstmals seit der Gründung 2008 gesunken. Sicher, da spielen Sonderfaktoren eine Rolle, etwa der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die hohe Vergleichsbasis. Doch das erklärt die Schwäche nur zum Teil, was man daran sieht, dass die Jahresprognosen ans untere Ende der Anfang März genannten Spannen gezogen werden. Investoren stellen sich darauf ein, dass die Tage des starken Wachstums vorbei sind. Nun drohen glanzlose Zeiten. Trotz der Kurshalbierung seit Jahresanfang ist die Aktie aber immer noch ziemlich anspruchsvoll be­wertet. Da bleibt wenig Raum für Enttäuschungen.