ZEW-Konjunktur-Erwartungen zeigen kein klares Bild
ZEW-Barometer
Rückschlüsse fast unmöglich
ba Frankfurt
Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. So indifferent stellt sich die konjunkturelle Lage Deutschlands anhand der ZEW-Konjunkturerwartungen dar. Ein Beispiel: Der fulminante Jahresauftakt der Industrie, den Auftragseingang, Produktion und Exporte gezeigt haben, ist erfreulich, kann aber nicht fortgeschrieben werden. Die wieder besser flutschenden Lieferketten sorgen zwar dafür, dass Liegengebliebenes abgearbeitet und die Produktion am Laufen gehalten wird. Aber es hapert am Nachschub, denn über das Gesamtjahr 2022 kann nicht eben von einer Orderflut gesprochen werden, die globale Nachfrage schwächelt. Ähnliches Für und Wider zeigt sich in weiteren Wirtschaftsbereichen, Ausgangspunkt ist oft die hohe Inflation und die entsprechend restriktive Geldpolitik der EZB. Da wünscht man sich fast eine Arthroskopie, um relativ komplikationsarm einen tieferen Einblick in die Gemengelage zu bekommen. Oberflächlich betrachtet lässt sich angesichts der widerstreitenden Risikofaktoren und Hoffnungsschimmer noch nicht mehr aus den ZEW-Daten herauslesen.