Zoom

Zu früh für den Abgesang

Dass das Wachstum von Zoom weiter abflaut, ist angesichts der exorbitanten Vergleichszahlen aus den Vorjahren nicht verwunderlich. Anstatt nur auf den Umsatz zu schauen, sollten Anleger derzeit lieber darauf achten, wie ernst es dem Videokonferenzen-Anbieter mit dem Ausbau seines Angebots ist.

Zu früh für den Abgesang

kro

Der Videokonferenzen-Anbieter Zoom muss nach seinem kometenhaften Aufstieg in der Corona-Pandemie beweisen, dass er in der Lage ist, den Vorsprung von damals nun in nachhaltig stabiles Wachstum umzumünzen. Er­reicht werden soll das mit einer Vielzahl neuer Funktionen, die die wertvollen Unternehmenskunden davon überzeugen sollen, sich im Wirrwarr der zahlreichen Anbieter für das vergleichsweise junge Unternehmen zu entscheiden. Dazu sitzt Zoom auf gut gefüllten Kassen: Der Cash-Bestand belief sich Ende Oktober auf mehr als 5 Mrd. Dollar. Und man war auch nicht untätig im vergangenen Geschäftsquartal. Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch die Werbetrommel wurde wieder kräftig gerührt, was sich an den um mehr als 45 % gestiegenen Vertriebs- und Marketingkosten zeigt. Allerdings sind auch die allgemeinen Ausgaben wieder gewachsen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie dem Unternehmen der Neustart gelingt. Für einen Abgesang ist es auf jeden Fall zu früh.