Märkte am Morgen

Dax stabilisiert sich - Nvidia im Blick

Dax erholt sich um 0,5 % trotz hoher geopolitischer Risiken. Strategen warnen vor weiteren Kursschwankungen.

Dax stabilisiert sich - Nvidia im Blick

Die Angst der Anleger vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg hat sich zur Wochenmitte wieder etwas gelegt. Der Dax gewann am Morgen 0,5 % auf 19.152 Punkte, nachdem er am Dienstag zwischenzeitlich unter die 19.000er Marke gerutscht war. Mit 18.812 Punkten war der Index angesichts hoher geopolitischer Risiken zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit Mitte September gesunken. Mit der Erholung der US-Technologiewerte hatten sich anschließend aber auch die Dax-Verluste deutlich verringert.

Strategen rechnen in nächster Zeit dennoch mit weiteren Kursschwankungen. „In einer Zeit, in der Schlagworte wie „Weltkrieg“ oder „Eskalation“ in den sozialen Medien ganz oben stehen, ist eine wirkliche Beruhigung der Kurse nicht zu erwarten“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets. Die Ukraine hatte am Dienstag nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj erstmals russisches Gebiet mit weiterreichenden US-Raketen angegriffen. Russland setzte wiederum eine Änderung seiner Nukleardoktrin in Kraft, mit der die Schwelle für einen Atomschlag gesenkt wurde.

Der MDax stieg um 0,64 % auf 26.267 Punkte. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte um rund 0,7 % zu.

„Kurzfristig können technische Unterstützungen helfen, wie gestern das Tief aus der Vorwoche, an dem Käufer auftauchten“, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. „Aber es sind keine langfristig orientierten Anleger, die hier einsteigen. Es sind kurzfristige Trader, die im Zweifel genauso schnell wieder verkaufen, wie sie eingestiegen sind.“ Steigende geopolitische Risiken machten nervös.

Auch vor den Quartalszahlen des amerikanischen KI-Chip-Spezialisten Nvidia machte sich bei einigen Anlegern Nervosität breit. Investoren blicken vor allem auf die Nachfrage im nächsten Quartal. Nvidia, das wertvollste Unternehmen der Welt, wird seine Ergebnisse für das dritte Quartal am Mittwoch nach Börsenschluss an der Wall Street bekanntgeben. Investoren sehen die Zahlen als wichtigen Test für die Nachfrage nach Chips und die Nachhaltigkeit der KI-Euphorie.

Zu den größten Dax-Favoriten gehörten Heidelberg Materials mit einem Aufschlag von zwei Prozent und Airbus mit einem Kursplus von 1,4 %.

Japan-Börsen vor Nvidia schwächer - China-Indizes stabil

Die asiatischen Aktienmärkte haben zur Wochenmitte keine einheitliche Richtung eingeschlagen.

Vor den Quartalszahlen des amerikanischen KI-Chip-Spezialisten Nvidia machte sich auch in Japan Nervosität breit. Der Leitindex Nikkei-Index verlor 0,2 % auf 38.352 Punkte, der breiter gefasste Topix gab 0,4 % ab. „Es gibt einige Risiken und Befürchtungen, dass Nvidias Prognose enttäuschen könnte“, sagte Kyle Rodda, Analyst bei Capital.com. „Das entscheidende Detail ist die Nachfrage nach Chips im nächsten Quartal.“ Nvidia, das wertvollste Unternehmen der Welt, wird seine Ergebnisse für das dritte Quartal am Mittwoch nach Börsenschluss an der Wall Street bekannt geben. Investoren sehen die Zahlen als wichtigen Test für die Nachfrage nach Chips und die Nachhaltigkeit der KI-Euphorie.

Am japanischen Aktienmarkt fielen die Papiere des Chipherstellers Tokyo Electron um 0,6 %. Titel des auf Künstliche Intelligenz (KI) fokussierten Start-up-Investors SoftBank gaben 0,4 % ab. Chiptest-Hersteller Advantest, der Nvidia zu seinen Kunden zählt, legte hingegen 1,1 % zu. Für Bewegung sorgten auch Übernahmespekulationen um die Kadokawa Corp. Wie Reuters von mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfahren hat, befindet sich der Technologie- und Unterhaltungskonzern Sony in Verhandlungen über die Übernahme des Verlags-, Anime- und Gaming-Riesen. Die Aktien von Kadokawa zogen um 16 % an. Aktien der Sony Group legten 2,8 % zu.

In China griffen die Anleger vor allem bei Aktien aus den Sektoren Konsumgüter und Gesundheit zu. Die Börse in Shanghai gewann 0,7 %. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 %. Zuvor hatte die chinesische Zentralbank die Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen.

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