Der 2014 als Tochterunternehmen des Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto gegründete Online-Modehändler About You strebt in der kommenden Woche an die Börse in Frankfurt. Wie die Gesellschaft, die sich als die am schnellsten wachsende digitale Modeplattform Europas bezeichnet, am Dienstag bekanntgab, wurde die Preisspanne für die geplante Privatplatzierung auf 21 bis 26 Euro je Aktie festgelegt. Damit würde About You auf eine Marktkapitalisierung zwischen 3,6 Mrd. und 4,4 Mrd. Euro kommen.

Die Gesellschaft, an der die Otto Group rund 53% der Stimmrechte hält, erwartet – wie bereits am 27. Mai verlautbart wurde – einen Bruttoerlös von mindestens 600 Mill. Euro aus den neu ausgegebenen Aktien. Die Privatplatzierung wird den Angaben zufolge voraussichtlich knapp 28,6 Millionen neu ausgegebene Inhaber-Stammaktien aus einer Kapitalerhöhung sowie – einschließlich Mehrzuteilungsoption – bis zu rund 8,4 Millionen Inhaber-Stammaktien von bestehenden Aktionären umfassen.

Den Großteil des Bruttoerlöses will About You in die internationale Expansion und die Stärkung der technischen Infrastruktur investieren. Zudem soll die strategische Flexibilität des Unternehmens erhöht werden. Der Streubesitzanteil werde voraussichtlich zwischen 21,2 und 21,7% des ausstehenden Aktienkapitals liegen.

Die Privatplatzierung soll von heute bis zum 14. Juni andauern, als erster Handelstag ist der 16. Juni vorgesehen. Für die Frankfurter Börse ist About You nach dem Softwareanbieter Suse, dem Funkmastenbetreiber Vantage Towers und dem Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 ein weiterer namhafter Zugang.

Neben dem Handelskonzern Otto sind auch die Beteiligungsgesellschaft Heartland des dänischen Bekleidungskonzerns Bestseller (mit 28,9%), die vom Versandhausgründerenkel Benjamin Otto initiierte GFH Gesellschaft für Handelsbeteiligungen, die Investoren German Media Pool und Sevenventures sowie das Management an About You beteiligt. Den Börsengang der Gesellschaft, die im Geschäftsjahr 2020/21 mit 1,17 Mrd. (i.V. 743) Mill. Euro erstmals einen Milliardenumsatz verbuchte, organisieren Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan.