Bausparkassen unter Zinsdruck
Die anhaltende Niedrigzinsphase setzt das Geschäftsmodell der 18 deutschen Bausparkassen einem permanenten Belastungstest aus. Mit dem Ausbau des margenträchtigeren, außerkollektiven Darlehensgeschäft versucht das Gros der Kassen dem Abbröckeln ihrer Zinsergebnisse zu trotzen. Hinzu kommen neue Tarife, die zumindest das Neugeschäft wieder profitabel machen sollen. Wohl dem, der hier frühzeitig umgesteuert hat. Ausgerechnet Branchenführer Schwäbisch Hall musste 2020 aufgrund seiner weiterhin belastenden Alttarife seine bauspartechnischen Rückstellungen nochmals um einen dreistelligen Millionenbetrag aufstocken. Wenn aber die alten, für die Branche teuren Bausparverträge Jahr für Jahr weniger werden, sehen manche Institute inzwischen auch wieder Licht am Ende des Niedrigzinstunnels. Inwieweit diese Entwicklung für die eine oder andere Kasse jedoch zu spät kommen kann, wird sich noch zeigen. Eine weitere Konsolidierung der Branche sei jedenfalls nicht ausgeschlossen, sagt dazu Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck, der auch Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen ist.