Brüsseler Vorschläge für ein nachhaltigeres Finanzwesen
Die EU-Kommission hat ein ganzes Bündel von Gesetzesvorschlägen veröffentlicht, die dazu beitragen sollen, das Finanzwesen nachhaltiger auszurichten. Anleger sollen mit Hilfe von mehr Transparenz zudem besser in die Lage versetzt werden, ihre Investitionen auf grüne Technologien und Unternehmen umzustellen. EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness betonte in Brüssel, das Finanzsystem sei für den Erfolg des europäischen Grünen Deals von zentraler Bedeutung. „Die neuen Bestimmungen werden eine grundlegende Wende im Finanzwesen herbeiführen“, zeigte sie sich zuversichtlich.
Zu den Vorschlägen der Brüsseler Behörde gehört untere anderem eine Präzisierung des EU-Klassifizierungssystems für nachhaltige Finanzierungen (Taxonomie). In einer delegierten Verordnung wird demnach festgelegt, welche Wirtschaftstätigkeiten am meisten zur Erreichung der EU-Klimaziele beitragen. Weitere Konkretisierungen zu anderen Nachhaltigkeitszielen sollen bis Jahresende folgen. Die jetzt vorgelegten Vorschläge decken nach Angaben der Kommission bereits etwa 40% der börsennotierten Unternehmen in Sektoren ab, auf die knapp 80% der direkten Treibhausgasemissionen in Europa entfallen. Zum Nachhaltigkeitspaket gehörten zudem Vorschläge, wie die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen verbessert werden kann. Unternehmen sollen demnach Anlegern sowie dem breiteren Publikum vergleichbarere und verlässlichere Angaben zum Thema Nachhaltigkeit machen. In die schon existierende Richtlinie werden künftig fast 50.000 Unternehmen einbezogen. Heute sind es nur 11.000. Auch in der Anlage- und Versicherungsberatung soll das Thema Nachhaltigkeit künftig eine größere Rolle spielen.