Commerzbank-Gewinn übertrifft Konsens
Mit dem ersten unter Ägide ihres zu Jahresbeginn angetretenen Vorstandschefs Manfred Knof erwirtschafteten Quartalsergebnis hat die Commerzbank die Erwartungen des Marktes weit hinter sich gelassen. Für die ersten drei Monate präsentierte die gelbe Bank am Mittwoch ein operatives Ergebnis von 538 Mill. Euro – Analysten hatten im Konsens gerade einmal 327 Mill. Euro erwartet. Prompt schoss der Aktienkurs zur Wochenmitte um knapp 7% in die Höhe und bewegte sich gegen Mittag mit 6,147 Euro auf Niveaus, die er seit Februar vergangenen Jahres nicht mehr gesehen hatte.
Den Kurs treibt zudem, dass das Management angesichts der Entwicklung im Startquartal den Ausblick aufs laufende Jahr angepasst hat. Anstelle leicht niedrigerer Erträge stellt die Bank nunmehr „leicht über denen des Geschäftsjahres 2020“ liegende Einnahmen in Aussicht, grenzt das erwartete Risikoergebnis von einer Spanne zwischen 800 Mill. und 1,2 Mrd. auf „bis zu 1 Mrd. Euro“ ein und prognostiziert überdies zum Jahresende eine harte Kernkapitalquote von mindestens 12,5% anstelle von „mehr als 12%“ wie bisher. Eine Unbekannte im Ausblick sind gleichwohl etwaige Belastungen, welche das Kreditportfolio der polnischen Tochter MBank in Schweizer Franken noch nach sich ziehen wird. Ende März hatte die Bank dafür 320 Mill. Euro zurückgestellt. Insbesondere die ausstehende Entscheidung der Zivilkammer des polnischen Obersten Gerichtshofes, welche sich am gestrigen Dienstag um 30 Tage verzögert hat, könne dazu führen, „dass die Vorsorge zukünftig der Höhe nach wesentlich angepasst werden muss“, teilt die Bank mit.
Im Startquartal 2020 hatte die Commerzbank operativ 278 Mill. Euro verloren. Den gut 800 Mill. Euro schweren Ergebnisswing ermöglichten Knof und dem Konzern ein florierendes Wertpapiergeschäft, Einnahmen aus langfristigen Refinanzierungsgeschäften der Notenbank von 126 Mill. Euro, vor allem aber ein gut 660 Mill. Euro umfassender Ertragsswing im Fair-Value-Ergebnis nach den Marktverwerfungen vor Jahresfrist. Mit 465 Mill. Euro schlugen wiederum die Kosten der angelaufenen Restrukturierung der Bank zu Buche. Wie die Zahlen einzuordnen sind, darüber lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe der Börsen-Zeitung.