Quartalszahlen

Commerzbank rutscht wieder in die roten Zahlen

Die Commerzbank schreibt im zweiten Quartal einen Verlust von über einer halben Milliarde Euro. Dies liegt vor allem an Aufwendungen für den Konzernumbau und Abschreibungen für ein gestopptes Outsourcing-Großprojekt.

Commerzbank rutscht wieder in die roten Zahlen

Aufwendungen für den Konzernumbau und Abschreibungen für ein gestopptes Outsourcing-Großprojekt belasten die Commerzbank . Das Geldhaus rutschte im zweiten Quartal wieder in die Verlustzone. Unter dem Strich erwirtschaftete die Bank von April bis Juni einen Verlust von 527 Mill. Euro, wie das Institut am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.

Ohne den gebuchten Restrukturierungsaufwand von 511 Mill. Euro hätte die Bank aber ein annähernd ausgeglichenes Konzernergebnis erzielt, betonte sie. Das operative Ergebnis lag bei 32 Mill. Euro. Analysten hatten mit einem operativen Ergebnis von 56 Mill. Euro und einem Konzernverlust von 504 Mill. Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr erwartet die Commerzbank weiter ein positives operatives Ergebnis.

Die Commerzbank habe trotz der hohen Einmaleffekte und des Restrukturierungsaufwands ihre harte Kernkapitalquote mit 13,4 Prozent stabil halten können, betonte Finanzchefin Bettina Orlopp. Auch der seit dem 1. Januar amtierende Konzernchef Manfred Knof äußerte sich zufrieden: “Wir haben im ersten Halbjahr ein solides operatives Ergebnis erzielt. Die Umsetzung der Strategie ist voll auf Kurs.”

Knof stellt das Haus derzeit auf den Kopf, um es wieder in die Gewinnzone zu bringen. Hunderte Filialen werden geschlossen, rund 10.000 Stellen – jede dritte in Deutschland – fallen weg. Ganze Abteilungen werden dichtgemacht oder ausgelagert. Doch der Umbau kostet. Dabei ist die Kostensituation ohnehin angespannt etwa durch Gebührenrückerstattungen an Kunden. Nun musste die Bank rund 200 Mill. Euro abschreiben, weil das Geldhaus entschied, die Auslagerung der Wertpapierabwicklung zu stoppen.

Besser war es im zweiten Quartal beim größeren Konkurrenten Deutsche Bank gelaufen. Unter dem Strich erwirtschafteten die Frankfurter von April bis Juni einen Gewinn von 692 Mill. Euro, nach einem Verlust von 77 Mill. Euro vor einem Jahr. Es war der vierte Quartalsgewinn in Folge.

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