Das schafft auch Draghi nicht
Italiens Premierminister Mario Draghi hat in der vergangenen Woche seinen Plan für die Verwendung der Mittel des europäischen Wiederaufbauprogramms vorgelegt. Zusammen mit nationalen Maßnahmen will Rom bis 2026 rund 250 Mrd. Euro ausgeben, um das Land fit für die Zukunft zu machen. Die Hauptschwäche des Plans, der von einer Vielzahl von Reformversprechen begleitet wird, ist, dass seine Realisierung an einer einzigen Person hängt: Mario Draghi.
Der frühere EZB-Chef hat sich dafür verbürgt, dass alle Versprechungen erfüllt werden. Doch was ist, wenn ihm morgen ein Ziegelstein auf den Kopf fällt? Der 73-Jährige hat ohnehin maximal zwei Jahre Zeit, vielleicht noch weniger, wenn er Anfang 2022 für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren sollte. Zudem ist es schier unmöglich, all das, was über Jahrzehnte versäumt worden ist, in so kurzer Zeit nachzuholen. Zwar hat Draghi eine breite parlamentarische Mehrheit, doch die politischen Konflikte nehmen zu. Und ohne die Hilfe der EU, welche die Transferleistungen verstetigen dürfte, und eine mehr als lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die dem hoch verschuldeten Land extrem niedrige Zinsen sichert, geht es sowieso nicht.
Eine detaillierte Analyse zur Lage von Draghi in Italien lesen Sie im Leitartikel heute Abend.